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Wildbirnen im Biosphärenreservat

Nachzucht gelungen – erste Schösslinge gepflanzt


Klein und extrem herb, so werden die Früchte des wilden Birnbaums beschrieben. Eigentlich kein großer Anreiz, sie zu vermehren. Der inzwischen verstorbene Biologe Frank Neuschulz sah das anders. Er entdeckte vor einigen Jahren in der Nähe von Hitzacker einen seltenen einheimischen wilden Birnbaum. Aus den Früchten gewann er die Samen und gab sie zur Nachzucht an die Mitarbeiter der Forstverwaltung in Brandenburg, die daraus kleine Bäumchen zogen.

In diesem Jahr waren die Pflanzen nun groß genug, um ausgepflanzt zu werden. Da der Ursprungsbaum in der Nähe von Hitzacker stand, sprach die Forst Brandenburg die Stadt Hitzacker an, ob sie Interesse an den Bäumen hätte. In Zusammenarbeit mit der Biosphärenreservatsverwaltung und dem Naturpark wurden die Pflanzen geholt und ausgepflanzt. Die ersten Bäume wurden im Archäologischen Zentrum Hitzacker gepflanzt. Weitere Bäume werden in bestehende Heckenpflanzungen im Biosphärenreservat hauptsächlich im Bereich Dannenberger Marsch sowie an unterschiedlichen Standorten im Naturpark eingebracht.

Ihren Ursprung hat die Wildbirne in Persien und Armenien. Die ersten Kultursorten entstanden schon im Altertum. Der Vorteil der sogenannten autochthonen Wildbirnen besteht darin, dass sie sich seit Menschengedenken an den Standort in der Region angepasst haben. Sie eignen sich somit hervorragend für Heckenpflanzungen oder historische Gärten. Die Wildbirne hat einen hohen ökologischen Nutzen. Ihre Blüten sind für viele Insekten eine Nahrungsquelle und ihre Früchte werden von vielen Säugetieren wie z.B. Marder und Igel sehr geschätzt. Aber auch der Mensch kann von ihnen profitieren. Ihr Holz kann in der Möbeltischlerei verwendet werden und ihre Früchte können in Kombination mit anderen Früchten z. B. Marmeladen einen würzigeren Geschmack geben. In der Mythologie symbolisiert der Birnbaum das Männliche.

Mit diesen Pflanzungen wird der Erhalt dieser schönen und wertvollen Baumart in unserer Kulturlandschaft gesichert. Leider hat noch keiner den Mutterbaum wiedergefunden. Wer weiß, wo der Ursprungsbaum in der Nähe von Hitzacker steht, kann sich an die Biosphärenreservatsverwaltung, Klaus-Jürgen Steinhoff, Tel.: 05862-967324, wenden.

Wildbirnenpflanzung

Vorbereitung der Wildbirnenpflanzung im Archäologischen Zentrum Hitzacker

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.12.2010
zuletzt aktualisiert am:
22.11.2016

Ansprechpartner/in:
Anne Spiegel

Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue
Am Markt 1
29456 Hitzacker
Tel: 05862 - 96 73 12
Fax: 05862 - 96 72 20

www.elbtalaue.niedersachsen.de

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