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Zeit für einen behutsamen Umgang mit der Natur

Frühsommer im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue


Auch wenn die Temperaturen jüngst wieder etwas gesunken sind und das Rufen der Gänse und Schwäne weitgehend verstummt ist – das Leben erwacht in der Elbtalaue. Zu hören ist dies beispielsweise am Trompeten der Kraniche, die wieder im Anflug sind. Nach bisherigen Zählungen brüten bis zu 35 Paare dieser großen Schreitvögel im Biosphärenreservat, vorwiegend in ungestörten, nassen Gefilden. Auch die Störche kehren zurück. Ihr Geklapper wird schon bald wieder die Dörfer erfüllen. Während Kranich und Storch ihre Eier erst in einigen Wochen legen werden, sind bei Kolkrabens und Familie Seeadler die ersten Jungen schon geschlüpft. Fünf Horste des „Königs der Lüfte“ befinden sich innerhalb des Biosphärenreservats, angelegt auf uralten Eichen in luftiger Höhe.

Gleitet der Blick aus den Baumkronen auf den Waldboden, zeigen sich auch hier Spuren des Frühlings. Frühblüher wie das weiße Buschwindröschen oder der gelbe Goldstern sind bereits aus dem Boden geschossen. Die Zeit drängt: Haben die Bäume erst ihre Blätter ausgebildet, fehlt das Licht für die „Untermieter“. Sie müssen ihre Samen bereits verbreitet haben, bevor sie endgültig im Schatten stehen. Über mangelndes Licht kann sich das Wiesenschaumkraut dagegen nicht beklagen: Seine weißen Blüten sind die ersten Farbtupfer in den Wiesen und Weiden der Elbtalaue.

Für viele Pflanzen und vor allem Tiere an der Elbe entscheidet sich im Frühling und Frühsommer, ob der Nachwuchs gesund und munter durchs Jahr kommen wird. Je weniger menschlichen Störungen sie ausgesetzt sind, desto besser können sich die Jungtiere entwickeln. Mit dem Frühjahr sollte daher eine Zeit besonderer Behutsamkeit gegenüber den Tieren einhergehen. Dies schlägt sich z.B. darin nieder, dass während der Brut- und Setzzeit von Anfang April bis Mitte Juli eine Anleinpflicht für Hunde besteht und manche Wege nicht betreten werden dürfen.

Leider haben die Erfahrungen der letzten Jahre im Biosphärenreservat gezeigt, dass verstärkt Störungen in der Landschaft zu beobachten sind, etwa durch das unerlaubte Befahren der streng geschützten Gebiete mit Autos oder durch lautstarke Veranstaltungen am Elbufer. In Abstimmung mit den Kommunen werden daher erstmalig in diesem Jahr bis zu vier Polizeireiter im Biosphärenreservat unterwegs sein, um vor Ort über die besonderen Schutzregeln zu informieren und bei Bedarf eklatante Verstöße auch sofort zu ahnden. Gemeinsam möchten Polizeireiter und Biosphärenreservatsverwaltung so dazu beitragen, dass besonders kritische Punkte entschärft und, wo immer möglich, Alternativen für einen ebenso erholsamen wie naturgerechten Aufenthalt in der Landschaft gefunden werden.

Ein neues Faltblatt der Biosphärenreservatsverwaltung zeigt unter dem Thema „Fair zur Natur – (An-)Gebote und Regeln im Biosphärenreservat“ die vielfältigen Anlaufpunkte zum Erleben der Natur im Biosphärenreservat. Darüber hinaus werden, wo erforderlich, die Regeln für den Aufenthalt in Natur und Landschaft erläutert. Das Faltblatt ist bei der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue erhältlich.


Polizeireiter vor der Dömitzer Eisenbahnbrücke

Polizeireiter an der Dömitzer Eisenbahnbrücke

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Tobias Keienburg

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