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Kopfweiden für Landschaft und Natur

Bäume sind typisch für das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue



Sie sind die Markenzeichen der Elbtalaue: Kopfweiden gehören seit Menschengedenken zur Auenlandschaft der Elbe. Doch wegen mangelnder Pflege drohen sie aus der Landschaft zuverschwinden. Aus diesem Grund unterstützt die Biosphärenreservatsverwaltung die Pflegevon Kopfweiden in Privateigentum. Ab Oktober 2013 stehen erneut Fördergelder von 25 Euro pro geschnittenem Baum zur Verfügung. Beantragt werden können sie für Bäume imbesonders geschützten Gebietsteil C. Der Antrag muss vor dem eigentlichen Schnitt der Bäume gestellt werden. Weitere Informationen dazu gibt es unter der Telefonnummer (05862) 9673-0. Der Schnitt der Bäume ist nur im Zeitraum von Oktober bis Februar erlaubt.

Kopfweiden sind ein Ergebnis Jahrtausende dauernder, menschlicher Nutzung. Schon aus dem Jahre 1100 v. Chr. stammen erste gesicherte Nachweise über die historische Nutzung von Kopfweiden für Körbe, Fischreusen und Zäune. Auch als Brennmaterial wurde das schnell wachsende Holz der Kopfweiden verwendet. Vermutlich hat die Tradition, Bäume zu köpfen, um von den rasch sprießenden Trieben zu profitieren, aber noch viel früher ihren Ursprung. Heute ist die Kopfweide ein Relikt vergangener Tage, denn ein Bedarf an Weidenzweigen existiert kaum noch.

Für den Erhalt der Kopfbäume spricht jedoch nicht nur ihre landschaftsästhetische und kulturhistorische Rolle für die Region. Auch aus Sicht des Naturschutzes sind sie durchaus erhaltenswert. Oft bilden die Weiden bei regelmäßigem Schnitt Hohlräume in ihren Stämmen. Diese bieten hervorragende Brut- und Nistplätze für zahlreiche Vögel, darunter stark gefährdete Arten wie Hohltaube oder Wiedehopf. Eulen wie z. B. der Steinkauz finden in Kopfweiden ideale Bedingungen vor. Außerdem gewähren die nischenreichen Stämme vielen kleineren Säugetieren, etwa Marder oder Siebenschläfer, Unterschlupf. Im Vergleich zu anderen Bäumen ist auf Kopfweiden eine überdurchschnittlich hohe Artenvielfalt von Insekten anzutreffen. Hornissen, Käfer, Schmetterlinge und Ameisen erwählen sie bevorzugt als Lebensraum. Dazu tragen auch die morschen Stücke Holz bei, die oft in einer Vielzahl im Umkreis des Baumes zu finden sind.

Kopfweidenpflege   Bildrechte: Tobias Keienburg

Mitarbeiter der Biosphärenreservatsverwaltung bei der Kopfweidenpflege

Artikel-Informationen

erstellt am:
07.10.2013
zuletzt aktualisiert am:
21.11.2016

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