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Grünes Band erleben

Natur, Kultur & Grenzgeschichte am Vierländereck


Eine der drei Modellregionen des Grünen Bandes in Deutschland, in denen seine Erhaltung und Entwicklung beispielhaft umgesetzt werden soll, ist die „Erlebnisregion Elbe-Altmark-Wendland“. Zu ihr gehören auch Teile des Biosphärenreservates „Niedersächsische Elbtalaue“. Für das Grüne Band ist sie besonders relevant, da dort gleich vier Bundesländer (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg), teils getrennt durch die Elbe, aneinandergrenzen. Die Elbe wird in diesem Kontext mitunter als Grenzfluss bezeichnet, da sie bis zur Wende die Grenze zwischen Niedersachsen und Brandenburg bzw. Mecklenburg-Vorpommern bildete.

Besonders charakteristisch für die Region um das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe ist die artenreiche Natur entlang des nur wenig gestörten ehemaligen Grenzstreifens: So ist beispielsweise der Weißstorch in der Elbtalaue zuhause und zahlreich entlang der Elbe vertreten. Aber auch seltenere Arten wie Seeadler oder Fischotter lassen sich entlang der Elbe beobachten. Im Winter kommen zahlreiche nordische Gastvögel wie Singschwäne und Blässgänse dazu, die im Elbvorland vorzugsweise auf Grünlandflächen rasten.

Die Elbe als ehemaliger Grenzfluss   Bildrechte: LerchUlmerFotografie
Die Elbe als ehemaliger Grenzfluss
Weißstorch   Bildrechte: D. Damschen
Weißstorch
Burg Lenzen   Bildrechte: Roland.h.bueb
BUND-Besucherzentrum Burg Lenzen © Roland.h.bueb ¹

Die Hauptanlaufstelle für Informationen rund um das Grüne Band ist dabei das BUND Besucherzentrum Burg Lenzen in Brandenburg. Um das Grüne Band im Vierländereck zu erleben, empfiehlt sich eine Erkundungstour mit dem Fahrrad: Der „Vier-Länder Grenzradweg“ ist ein gemeinsames Projekt des BUND Sachsen-Anhalt und des Trägerverbunds Burg Lenzen e.V., unterstützt und gefördert von vielen Partnern aus der Region, so z.B. der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue. Der etwa 170 Kilometer lange Radweg führt entlang der ehemaligen Grenze an verschiedenen Stationen vorbei.

Eine dieser Stationen ist der grenzhistorische Rundweg in der Gemeinde Amt Neuhaus. Bei den Dörfern Konau und Popelau lassen sich neben den charakteristischen Obstbaumalleen Relikte des kalten Krieges, wie z.B. alte Grenztürme, besichtigen. Besonders dabei ist, dass Amt Neuhaus, das vor dem Zweiten Weltkrieg zur Provinz Hannover gehörte, danach von der britischen in die sowjetische Besatzungszone übergeben wurde und später der DDR angehörte. 1993 erfolgte eine Rückgliederung in den Landkreis Lüneburg und damit nach Niedersachsen.

Ein anderer Ort, der an die tragische Vergangenheit des geteilten Deutschlands erinnert, ist das ehemalige Dorf Stresow in Sachsen-Anhalt, unweit von Schnackenburg am Nebenfluss Aland: Da es inmitten der damaligen Schutzzone lag, wurden seine Bewohner vertrieben und das Dorf somit völlig zerstört. Übrig geblieben sind nur zwei Gebäude und eine Gedenkstätte.

Die beeindruckende Natur entlang des Grünen Bandes lässt sich an diversen Schauplätzen entlang des Weges erleben. Die Stadt Hitzacker ist ein lohnendes Ausflugsziel, da sie direkt an der Elbe und daher am Rande der ehemaligen Grenze liegt. Ein wenig elbabwärts liegt der Naturwald Junkerwerder, dessen mächtige Eichen und knorrige Ulmen bereits seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet werden.

Der „Vier-Länder-Grenzradweg“ umrundet einen Großteil des Naturparks Elbhöhen-Wendland. Hier kommt man an den markanten Rundlingsdörfern vorbei, die den Landkreis Lüchow-Dannenberg charakterisieren. Ein historischer Schauplatz ist die Eisenbahnbrücke bei Kaltenhof, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt wurde. Die Dömitzer Elbbrücke verbindet Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern und ist ein Symbol der Wiedervereinigung. In der Altmark zählen Städte wie Salzwedel und Arendsee zu sehenswerten Orten am Grünen Band.

Grenzturm   Bildrechte: BRV / A. Spiegel
ehemaliger Grenzturm zwischen Konau und Popelau
Gedenkstein   Bildrechte: Tine
Gedenkstätte Stresow © Tine ²
Natur am Grünen Band bei Hitzacker   Bildrechte: BRV / J. Nogens
Natur am Grünen Band bei Hitzacker
¹ Von Roland.h.bueb - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65954002

² Von Tine - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28079939

Obstbäume   Bildrechte: BRV / F. Höchtl

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Frau Anne Spiegel

Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue
Biosphärenreservatsverwaltung Nds. Elbtalaue
Öffentlichkeitsarbeit
Am Markt 1
29456 Hitzacker
Tel: 05862-967312
Fax: 05862-967320

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