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Elbdeichvorland

Im Anschluss an die Weichholzaue sind ausgedehnte Grünlandbereiche charakteristisch, die im Frühjahr regelmäßig überflutet werden. Durch Flutmulden und Flutrinnen, Altarme, Kolke sowie Sandauflagerungen ist das Bodenrelief zum Teil sehr bewegt.

Nordische Schwäne und Gänse rasten hier vor allem, wenn zum Winterausgang die Flächen flach überstaut sind. Während des Frühjahrszuges finden sich auch zahlreiche Wat- und Wasservögel ein. Dazu gehören Kiebitze (Vanellus vanellus), Stock- (Anas platyrhynchos), Pfeif- (Anas penelope), Knäk- (Anas querquedula), Krick- (Anas crecca), Löffel- (Anas clypeata),Spieß- (Anas acuta), Tafel- (Aythya farina) und Schnatterenten (Anas strepera).

Im Elbvorland findet man Stromtalwiesen in verschiedener Ausprägung. Ihre Artenvielfalt wird entscheidend durch die Art und Weise der Bewirtschaftung - Mahd oder Beweidung, Schnittzeitpunkt und Düngung - beeinflusst. Typisch für die Mittelelbe sind die Straußampfer-Margeritenwiese (Leucanthemum-Rumex thyrsiflorus-Gesellschaft).

Auf den regelmäßig überstauten Wiesen, die überwiegend durch Mahd genutzt werden, hat sich die "Brenndoldenwiese" als eine gefährdete Grünlandgesellschaft entwickelt. Dieser Biotoptyp hat im Biosphärenreservat deutschlandweit sein Hauptvorkommen und steht unter besonderem Schutz.

Die Brenndolde ist die Charakterart dieses Grünlandtyps. Aufgrund ihrer späten Blütezeit im August fallen die Blütentriebe der frühen Mahd zum Opfer. Auch wenn neue Blüten austreiben, gelangen die Früchte nicht mehr zur Reife. Dank ihrer Wurzelausläufer kann die Brenndolde lange Zeit überdauern, und ist deshalb auf den Elbewiesen noch relativ häufig zu finden. Weitere Charakterarten der "Brenndoldenwiese" (Cnidion-venosi) sind Wiesen-Silge (Silaum silaus), Sumpf-Platterbse (Lathyrus palustris), Färberscharte (Serratula tinctoria), Spießblättriges Helmkraut (Scutellaria hastifolia), Gnadenkraut (Gratiola officinalis) und Pfirsichblättriges Veilchen (Viola persicifolia). Viele dieser Arten sind in Folge der Beweidung oder häufiger Mahd selten geworden und kommen überwiegend in Randbereichen vor. Daher sind neben einem auf den Erhalt dieses Biotoptyps abzielenden Vertragsnaturschutz extensiv genutzte Ufer- und Grabenränder wichtig für den Fortbestand solch gefährdeter Arten.

Die Stillgewässer im Elbdeichvorland, die teilweise im Sommer auch trocken fallen können, sind im Mai von den weißen Blüten des Wasserhahnenfußes (Ranunculus aquatilis) bedeckt. Dauerhaft Wasser führende Altarme bilden eine Schwimmblattdecke von Weißer Seerose (Nymphaea alba) und großer Teichrose (Nuphar lutea) aus.

Hartholzauenwälder sind im Elbvorland nur noch kleinflächig vorhanden. Im Überschwemmungsbereich der Elbe sind nur etwa 50 ha dem Hartholzauenwald zuzuordnen. Charakteristische Arten sind Stieleiche (Quercus robur), Flatterulme (Ulmus laevis) und Esche (Fraxinus excelsior). Im Unterholz der Auenwälder findet man so genannte "Schleierpflanzen". Sie ranken sich in der Strauchschicht empor und bedecken diese wie ein Schleier. Zu ihnen gehört der Taubenkropf (Cucubalus baccifer), ein Nelkengewächs, dessen aufgeblasener Kelch an den gefüllten Kropf einer Taube erinnert.

Elbdeichvorland   Bildrechte: D. Damschen

Im Anschluss an die Weichholzaue sind ausgedehnte Grünlandbereiche charakteristisch, die im Frühjahr regelmäßig überflutet werden.

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