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Pioniervegetation der Elbufer

Wenn im Sommer die Elbufer trockenfallen, treten ausgedehnte Sand- und Schlammufer zutage. Auf diesen offenen, feuchten Bereichen keimt nun eine kurzlebige Pioniervegetation.

Im Spülsaumbereich sind es oft kleine, unscheinbare Arten wie Hirschsprung, Igelsamige Schuppenmiere oder Großes Büchsenkraut. In den anschließenden nährstoffreichen Standorten überwiegen meterhohe Zweizahngesellschaften. Hier findet man neben zahlreichen Gänsefuß- und Melde-Arten auch den Katzenschwanz, dessen Vorkommen sich weitgehend auf die Stromtäler von Elbe, Saale und Oder beschränkt.

Eine Charakterart der Ufersäume ist die Elbspitzklette. Kennzeichnend sind ihre großen, dreieckig-eiförmigen Blätter und ihre ovalen Früchte, die hakige Dornen tragen. Sie gehört zu den Neophyten. Nachdem sie 1830 erstmals in Europa beobachtet wurde - wahrscheinlich wurde sie aus Nordamerika eingeschleppt - hat sie sich zu einer eigenen Art entwickelt und entlang der Elbe ausgebreitet.

Heute hat diese "Stromtalpflanze" das Tal der Elbe in seiner ganzen Länge sowie sowie ihrer Nebenflüsse Havel und Spree besiedelt. Neben dem Wasser sind wohl vor allem Tiere, in deren Fell oder Federn sich die Früchte verhaken, für die Ausbreitung verantwortlich. Durch ihre besonderen Standortansprüche bleibt das Hauptvorkommen der Elbspitzklette auf die Flusstäler beschränkt.

Hirschsprung im Ufersand Bildrechte: Dr. Königstedt - BRV

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.05.2005
zuletzt aktualisiert am:
06.05.2010

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