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Auftakttreffen zum Bibermanagement in der Elbtalaue

Im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ breitet sich der Biber verstärkt aus dem Elbvorland ins Binnenland aus. Zunehmend besiedelt er auch Nebengewässer der Elbe und Gräben der Elbmarsch. Aus Sicht des Artenschutzes ist das eine positive Entwicklung. Allerdings ist der Biber in unserer Kulturlandschaft nicht immer willkommen, denn er gestaltet seinen Lebensraum aktiv und sorgt damit für Veränderungen in der Landschaft. Da er nicht der einzige „Landnutzer“ ist, kommt es immer wieder zu Konflikten, z.B. mit anderen Landnutzern oder Grundeigentümern u.a. in Bezug auf die Landwirtschaft, die Sicherheit von Siedlungen oder den Hochwasserschutz. Aus diesem Grund hat die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue gemeinsam mit den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg das LEADER-Projekt „Partizipative Erarbeitung eines Bibermanagements in der Elbtalaue unter Berücksichtigung überregionaler Konzepte“ auf den Weg gebracht.

Um die regionale Bibersituation in den beiden Landkreisen zu diskutieren, haben sich 48 Akteurinnen und Akteure zur Auftaktveranstaltung auf dem Michaelshof in Sammatz getroffen. Zunächst wurde durch Hans-Jörg Schrader vom Niedersächsischen Umweltministerium das kürzlich erstellte, landesweite „Handlungskonzept Biber in Niedersachsen“ vorgestellt, das den Rahmen für das laufende Projekt bildet. Zudem wurde der weitere Projektverlauf durch den Moderator Karol Sabo erläutert.

Unter Anleitung des Moderators konnten die Akteurinnen und Akteure dann ihre eigene Betroffenheit durch den Biber erläutern und Gewässer oder sonstige Bereiche mit Konfliktpotenzial auf einer Karte einzeichnen. Im Erfahrungsaustausch zeigte sich, dass insbesondere pragmatische und kurzfristige Lösungen für die konkreten Problemstellen gewünscht werden. Alle Fragen und Hinweise wurden protokolliert und bilden die Grundlage für ein praxisorientiertes Bibermanagement, das im Herbst 2026 vorgestellt werden soll.

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten zwei Vorträge von Dr. Sebastian Zeman-Kuhnert von der niedersächsischen Geschäftsstelle des Wasserverbandstags zum Einfluss des Bibers auf die Arbeit der Gewässerunterhaltungsverbände sowie von Dr. Stefan Lütkes, einem Umweltjuristen und ehemaligen Mitarbeiter des Bundesumweltministeriums, zur Stellung des Bibers im europäischen und deutschen Artenschutzrecht.

Als nächste Schritte sind neben drei weiteren Dialogsitzungen mit Vertretern der Auftaktveranstaltung zwei Fachexkursionen in das UNESCO-Biosphärenreservat Drömling und das Biosphärenreservat Mittelelbe in Sachsen-Anhalt vorgesehen. Dort werden bereits seit vielen Jahren erfolgreich praktische Maßnahmen im Umgang mit dem Biber umgesetzt. Die im landesweiten Handlungskonzept Biber verankerten regionalen Biber-Sachverständigen sollen in das Bibermanagement integriert werden.

Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in der LEADER-Region Elbtalaue gefördert. Das landesweite „Handlungskonzept Biber in Niedersachsen“ steht als pdf-Datei unter https://www.umwelt.niedersachsen.de/biber zur Verfügung.

Das Bild zeigt Zuschauer und Zuschauerinnen während eines Vortrages zum Thema LEADER-Projekt "Partizipative Erarbeitung eines Bibermanagements in der Elbtalaue".   Bildrechte: BRV/ T. Keienburg

Die Auftaktveranstaltung zur Erarbeitung eines regionalen Bibermanagements war mit etwa 50 regionalen Akteurinnen und Akteuren gut besucht.

Das Bild zeigt Menschen, die in Arbeitsgruppen an Tischen diskutieren.   Bildrechte: BRV/ T. Keienburg

In der Workshopphase der Veranstaltung wurde die örtliche Betroffenheit durch Biber-Vorkommen in vier Arbeitsgruppen diskutiert.

Das Bild zeigt Menschen, die an einem Tisch mit einer Karte stehen und diskutieren.   Bildrechte: BRV/ T. Keienburg

Die Teilnehmenden konnten „Problempunkte“ auf Karten mit den Gewässerläufen in Lüchow-Dannenberg und Lüneburg einzeichnen.

Das Bild zeigt den Illustrator, der sein gestaltetes Flipchart erklärt.   Bildrechte: BRV/ T. Keienburg

Der Illustrator Timo Zett aus Hamburg zeichnete die inhaltlichen Beiträge und die Diskussion auf und stellte die aus seiner Sicht wichtigsten Aspekte zum Abschluss der Veranstaltung pointiert vor (Foto: BRV/ T. Keienburg).

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