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Magerrasen

Zahlreiche Standorte der Elbtalaue sind trocken und nährstoffarm. Die Pflanzen, die hier wachsen, bilden niedrigwüchsige Magerrasen. Wir finden diesen Lebensraum auf extensiv genutzten, bestenfalls schwach gedüngten Weiden und Wiesen, an Feldrainen und Straßenrändern oder auf alten Deichen. Oft hat sich hier eine artenreiche, bunte Pflanzenwelt erhalten. Die Sandtrockenrasen im Biosphärenreservat schmückt eine Fülle an Kräutern, die sich je nach Jahreszeit durch wechselnde farbenprächtige Blühaspekte auszeichnen.

Im Frühjahr beherrschen die weißen und gelben Blüten von Knollenhahnenfuß, Milchstern und Ackerhornkraut das Bild.

Vor allem nach Hochwasserereignissen färben im Frühsommer Tausende von Wilden Stiefmütterchen die mageren Weiden und Wiesen hellviolett. Den Hoch- und Spätsommer prägt ein bunter Blühaspekt mit echtem Labkraut und der sich durch pinkfarbene Blütenblätter auszeichnenden Gras- und Heidenelke.

In trockenen Weideflächen fallen ab Juni die rosa Blüten der Dornigen Hauhechel ins Auge, die zu den Schmetterlingsblütlern zählt. Durch ihre Dornen ist sie, wie der mit zahlreichen Stacheln besetzte Feldmannsstreu, wehrhaft und so vor dem Verbiss durch Weidetiere geschützt. Der im Frühling noch unscheinbare graugrüne Feldmannstreu wächst bis zum Herbst zu stattlichen Exemplaren heran. Die kugeligen, reifen und abgestorbenen Fruchtstände werden vom Wind als sogenannte „Steppenhexen“ durch die weite Auenlandschaft getrieben. Dabei werden ihre Samen für die nächste Generation nach und nach ausgestreut. Trotz ihrer Stacheln, die ihr im Rheingebiet den Namen "Dummeldistel" eingetragen hat, ist diese Art keine Distel, sondern ein Doldengewächs, dessen unscheinbaren Blüten ein Magnet für zahlreiche Insekten sind.

In den artenreichsten Magerrasen setzen schließlich noch seltene und gefährdete Arten wie die purpurfarbene Karthäusernelke und der tiefblaue Ährige Ehrenpreis besondere Akzente. An einigen Stellen wächst auch die Wiesenküchenschelle, deren wenige Vorkommen inzwischen jedoch hochgradig gefährdet sind.

Viele Magerrasen lassen auch heute noch die lange Tradition der großflächigen Viehbeweidung erkennen. Als ehemalige Hutelandschaften wurden sie in der Regel als „Allmenden“ von der gesamten Dorfgemeinschaft bewirtschaftet. Magerrasen können daher nur erhalten werden, wenn auch heute noch durch Beweidung oder das Mähen der Flächen verhindert wird, dass sich Büsche und Bäume auf ihnen ansiedeln. Und die Erhaltung dieses Biotoptyps ist besonders für die reiche Insektenwelt - Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Heuschrecken – wichtig, die in diesem blütenreichen Magergrünland ihr Auskommen findet.

Wiesen-Küchenschelle   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Wiesen-Küchenschelle
Wilde Stiefmütterchen   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Wilde Stiefmütterchen
Berg-Sandglöcken   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Berg-Sandglöcken
Feldmannstreu   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Feldmannstreu
Ähriger Ehrenpreis   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Ähriger Ehrenpreis
Heidenelke   Bildrechte: BRV / B. Königstedt
Heidenelke
Sandmagerrasen   Bildrechte: BRV / F. Höchtl

Sandmagerrasen

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