Logo des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue Niedersachsen klar Logo

Stromtalwiesen

Grünlandlebensräume prägen in ihren vielfältigen Ausprägungen die Landschaft der Elbtalaue. Sie verdanken ihre Entstehung, Verbreitung und Erhaltung dem wirtschaftenden Menschen. Wird das Grünland regelmäßig, aber nicht zu häufig gemäht, entwickeln sich – fein nach Standortunterschieden gegliedert – verschiedene, bisweilen ausgesprochen artenreiche Varianten. Besonders das traditionell zweimal jährlich gemähte Grünland präsentiert sich vom Frühjahr bis Spätsommer bunt und blütenreich.

Auf mageren, weniger häufig überfluteten Böden gedeihen die sogenannten Stromtalwiesen, in denen die Wiesenmargarite, begleitet von Straußblütigem Ampfer und der filigranen hellvioletten Wiesenglockenblume, mit ihrer Farbenpracht beeindrucken.

Im Sommer fällt die Wiesen-Flockenblume auf. Eine reich und lang blühende Art, die in ganz unterschiedlichen Wiesentypen wächst und durch ihre großen rotvioletten Blütenköpfe vielerlei Bestäuber wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen fast „magisch“ anzieht.

In den besonders nassen, aber ebenfalls sehr bunten Wiesen des Elbtals wachsen weitere bemerkenswerte Arten. Zum Beispiel die Sumpfdotterblume, mit ihrer goldgelben Blütenfarbe. All diese Arten sind auf die für Auenwiesen typischen Wasserstands-Schwankungen angewiesen, um ihre schwimmfähigen Samen zu verbreiten.

In den regelmäßig überstauten Wiesen, die überwiegend durch Mahd genutzt werden, hat sich die "Brenndolden-Wiese" als eine gefährdete Grünlandgesellschaft entwickelt. Dieser Biotoptyp steht im Biosphärenreservat unter besonderem Schutz. Die Brenndolde ist die robusteste Charakterart der "Brenndolden-Wiese". Aufgrund ihrer späten Blütezeit im August fallen die Blütentriebe der Mahd im Mai oder Juni zum Opfer. Auch wenn neue Blüten austreiben, gelangen die Früchte meist nicht mehr zur Reife. Doch dank ihrer Wurzelausläufer kann die Brenndolde bei solchen, für sie eher ungünstigen, Bedingungen lange Zeit überdauern, so dass sie auf den Elbewiesen noch relativ häufig zu finden ist. Ihr Vorkommen zeigt den Biotoptyp an, selbst wenn andere, empfindlichere Charakterarten fehlen.

Zu den charakteristischen Arten des Biotoptyps "Brenndoldenwiese" zählen zudem Wiesen-Silge, Spießblättriges Helmkraut, Gnadenkraut und Pfirsichblättriges Veilchen. Im Hochsommer überrankt die Sumpfplatterbse die Nasswiesen und färbt sie stellenweise violettrot. Viele dieser Arten sind auf den Grünlandflächen in Folge von intensiver Beweidung oder zu häufiger Mahd selten geworden und kommen überwiegend in Randbereichen vor. Daher sind neben einem auf den Erhalt dieses Lebensraums abzielenden Vertragsnaturschutz extensiv genutzte Weg- und Grabenränder für den Fortbestand solch gefährdeter Arten wichtig.
Wiesenflockenblume (Lila)   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Wiesenflockenblume (Lila)
Großer Wiesenknopf   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Großer Wiesenknopf
Kuckuckslichtnelke   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Kuckuckslichtnelke
Sumpfdotterblume   Bildrechte: BRV / F. Höchtl
Sumpfdotterblume
Wiesenglockenblume   Bildrechte: A. Jahn
Wiesenglockenblume
Sumpfplattererbse   Bildrechte: O. Schwarzer
Sumpfplattererbse
Blühende Stromtalwiese   Bildrechte: O. Schwarzer

Blühende Stromtalwiese

Brenndolde   Bildrechte: BRV / H.Karl

Brenndolde

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln