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Besuch in der Elbtalaue

Birkner: Arche-Zentrum Neuhaus stärkt nachhaltigen Tourismus und regionale Wirtschaft


Pressemitteilung Nr. 64/2011 des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz

AMT NEUHAUS. Unter dem Motto „Natur erleben" hat Stefan Birkner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz, am heutigen Freitag im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue drei Projekte in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg besichtigt, die vom Umweltministerium gefördert werden.

Erster Programmpunkt war die offizielle Eröffnung von drei neuen Aussichtstürmen in Schnackenburg, Langendorf und am Kniepenberg. Letzteren bestieg der Umweltstaatssekretär - stellvertretend für alle Aussichtstürme - gemeinsam mit Vertretern der Region. Oben genoss Birkner die Aussicht: „Was für ein wunderschöner Blick über die Elbaue, den ehemaligen Grenzstreifen sowie das weite Hinterland von Amt Neuhaus." Den Bau der Aussichtstürme hat das Umweltministerium im Rahmen des Förderprogramms „Natur erleben" mit 241.000 Euro gefördert.

Zweites Thema des Besuchs war die derzeit laufende Übertragung von rund 330 Hektar Flächen des Nationalen Naturerbes aus Bundeseigentum auf das Land Niedersachsen. Über die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) erhält das Land etwa 179 Hektar ehemals volkseigene Flächen mit hohem Naturwert, über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) weitere rund 148 Hektar für den Naturschutz wertvolle Flächen, die zum „Grünen Band" gehören. Auf den Flächen am alten Grenzstreifen soll zum Beispiel im Darchauer Ortsteil Popelau nun der Sandmagerrasen gepflegt und entwickelt werden. Dabei handelt es sich um seltene und sehr artenreiche Trockenlebensräume im Elbetal, blütenreich und mit Vorkommen einer vielfältigen Vogel- und Insektenwelt. Überdies wurde an diesem Standort ein barrierefreier Rundwanderweg mit entsprechenden Erläuterungstafeln errichtet.

Dritter Anlaufpunkt war das Haus des Gastes in Neuhaus, der Sitz der Touristeninformation der Gemeinde Amt Neuhaus und eine der vier Informationsstellen des Biosphärenreservats. Staatssekretär Birkner übergab hier den Bewilligungsbescheid über 375.000 Euro für das Projekt „Arche-Zentrum Neuhaus" des Landkreises Lüneburg. Die Fördermittel nach der Richtlinie „Natur erleben und nachhaltige Entwicklung" kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 500.000 Euro.

Nachdem die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen im Januar 2011 das Gebiet „Amt Neuhaus / Flusslandschaft Elbe" als erste Archeregion Deutschlands anerkannt hat, sollen Besucher mit dem geplanten Artenschutzzentrum eine attraktive Anlaufstelle bekommen, wo sie sich über Schutz und Vermarktung gefährdeter Nutztierrassen sowie alte Kulturpflanzensorten in der Elbtalaue informieren und individuelle Touren zu den Archehöfen vorbereiten können. Geplant ist zudem ein Beratungsangebot für Bürger und vor allem Landwirte, die möglicherweise in Nutzungskonflikte geraten mit den anwesenden Wildtieren. Birkner lobte die geplante Kooperation mit den verschiedensten Akteuren. „Die Kombination aus Serviceleistung und einem attraktiven Angebot für Touristen ist zukunftsweisend", so Birkner.

Für das Arche-Zentrum sind Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich, weitere Mittel sollen in die geplante Ausstellung sowie die Öffentlichkeitsarbeit fließen. Bis zu 10.000 Besucher jährlich soll das Artenschutzzentrum anziehen. Der Staatssekretär ist sicher: „Das Projekt wird den nachhaltigen Tourismus und die regionale Wirtschaft in der Region der Gemeinde Amt Neuhaus stärken."

Insgesamt hat das Land Niedersachsen, mit Hilfe von EU-Mitteln, seit dem Jahr 2004 über die Förderrichtlinie „Natur erleben und nachhaltige Entwicklung" für Projekte im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue etwa 4,4 Millionen Euro bewilligt.

Übergabe des Bewilligungsbescheids für das Arche Zentrum durch Umweltstaatssekretär Dr. Birkner

Dr. Stefan Birkner (2.v.l.) übergibt den Bewilligungsbescheid für das "Arche Zentrum" an Landrat Manfred Nahrstedt (3.v.l.). Weiter im Bild (v.l.): Manfred Ruffing (Haus des Gastes) und Dr. Johannes Prüter (Biosphärenreservatsverwaltung)

Artikel-Informationen

erstellt am:
15.07.2011
zuletzt aktualisiert am:
21.11.2016

Ansprechpartner/in:
Tobias Keienburg

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