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Dichtes Gedränge im Altarm

100.000 junge Nordseeschnäpel in die Elbe entlassen


Die Erhaltung der biologischen Vielfalt zählt zu den Kernaufgaben der Biosphärenreservatsverwaltung „Niedersächsische Elbtalaue". Neben dem Schutz der vorhandenen Tier- und Pflanzenarten sollen auch verschollene heimische Arten wieder eingebürgert werden. Dies gilt natürlich auch für die Fischfauna in unseren Flüssen. Die Vielfalt an Fischarten repräsentiert das ökologische Gleichgewicht in einem Fließgewässer.

In der Elbe gelten heute einige Fischarten als verschollen, die vor etwa einhundert Jahren noch massenhaft im Strom vorkamen. Die Gründe für das Verschwinden sind vielfältig; oft trug die Überfischung in vergangenen Jahrzehnten dazu bei.

So gehörte auch der Nordseeschnäpel (Coregonus oxyrinchus), der sich durch eine markante „Nase" auszeichnet, früher zu den häufigen Fischarten in der Elbe. Der ausgewachsen etwa zwei Kilo schwere Fisch hielt sich die meiste Zeit des Jahres im Wattenmeer auf und wanderte lediglich im Herbst zur Fortpflanzung die Flüsse hinauf. Etwa seit den 1950er Jahren galt die Art vorübergehend in der Bundesrepublik als ausgestorben. Aus dem dänischen Grenzgebiet konnten größere Fischbestände aus Restvorkommen jedoch erfolgreich nachgezüchtet werden.

Die Biosphärenreservatsverwaltung hat nun etwa 100.000 Setzfische von einem Fischzuchtbetrieb aus Kiel erhalten und in drei Altarme der Elbe bei Tießau, Hitzacker und Wussegel in die Natur entlassen. Diese Maßnahme dient der Stützung des Fischbestands, der bereits im letzten Jahr mit dem Aussetzen von ca. 42.000 Jungfischen bei Bleckede und Radegast begründet wurde. Es ist davon auszugehen, dass der Instinkt die erwachsenen Fische schon in drei Jahren wieder in diese Region zum Ablaichen zurückführt.

Das Projekt wird mit ca. 11.000 € vom Niedersächsischen Umweltministerium finanziert und in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit durchgeführt.
Der Nordseeschnäpel ist ganzjährig geschützt, so dass es sich hier um eine reine Artenschutzmaßnahme handelt.

Einzelheiten sind den ausführlichen Erläuterungen in der Anlage zu entnehmen.
Für Rückfragen zu den Maßnahmen steht Herr Steinhoff unter der Telefonnummer 05862-9673-24 zur Verfügung.

Nahaufnahme der Setzfische

Nahaufnahme der Setzfische

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.05.2011
zuletzt aktualisiert am:
21.11.2016

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