Neu Darchau schreibt Schulgeschichte
Kleine Grundschule wird bundesweit erste Biosphären- und Naturpark-Schule
Die Grundschule Neu Darchau wurde Ende Oktober nach ihrer Projektwoche als erste Schule Deutschlands mit dem Titel „Biosphären- und Naturpark-Schule“ ausgezeichnet. Ein Jahr lang hatte sich das Kollegium gemeinsam mit den 50 Schulkindern der ersten bis vierten Schulklassen intensiv auf diesen Tag vorbereitet. Das Besondere ist, dass die Schule auf der Grenze zwischen dem Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ und dem Naturpark Wendland.Elbe liegt und sich beiden Schutzgebieten gleichermaßen verbunden fühlt.
„Die Arbeit hat sich gelohnt – wir sind stolz, uns als naturverbundene Schule präsentieren zu können“, sagte Schulleiterin Andrea Schulze, die sich freut, die Auszeichnung noch vor ihrem Ruhestand erreicht zu haben. Unterstützt wurde das Projekt von Anne Spiegel von der Biosphärenreservatsverwaltung.
Am Auszeichnungstag präsentierten die Kinder die Ergebnisse ihrer Projektwoche. Sie hatten sich gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen intensiv mit den Themen Ernährung, Natur erleben und Elbe beschäftigt. Es wurde Korn gemahlen, Brot gebacken, Spiele entwickelt, Modelle gebaut, Pflanzen und Tiere beobachtet - und vieles mehr. Neu Darchaus Bürgermeister Reinhard Siebolds lobte das Engagement: „Die Schule bekennt sich zur Nachhaltigkeit und übernimmt bundesweit eine Vorbildfunktion."
In der Turnhalle überreichten Dirk Janzen, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung, und Elena Konrad, Bildungskoordinatorin beim Naturpark Wendland.Elbe, die Urkunde. Grundlage der Auszeichnung ist ein Schulkonzept, das Bezüge zu den beiden Schutzgebieten, Natur und Landschaft, Geschichte, Kultur sowie zur nachhaltigen Wirtschaft der Region in den Unterricht integriert. Das Konzept muss von allen Schulgremien mitgetragen werden. Dabei wird mit außerschulischen Partnern zusammengearbeitet, im konkreten Fall unter anderem mit dem Archezentrum Amt Neuhaus und dem Verein elbDorfaktiv.
Eine Kooperationsvereinbarung zwischen Schule, Biosphärenreservatsverwaltung und Naturpark legt künftig die Umsetzung gemeinsamer Projekte, regelmäßigen Austausch und Öffentlichkeitsarbeit fest. Nach drei Jahren wird die Zusammenarbeit evaluiert, um sie gegebenenfalls fortzuschreiben.Hintergrundinfos:
Das Konzept der Biosphären- sowie Naturpark-Schulen hat sich deutschlandweit bewährt. Die erste Biosphären-Schule wurde 2012 im Rahmen der Bildungsarbeit der UNESCO-Biosphärenreservate ausgezeichnet. Die erste Naturparkschule wurde 2014 im Naturpark Teutoburger Wald ausgezeichnet. Seitdem gibt es immer mehr Schulen, die eng mit einem der achtzehn deutschen Biosphärenreservate oder 104 Naturparke zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeit und Umweltbildung im Schulalltag zu fördern.
Wesentliche Ziele der Biosphärenreservate und Naturparke in Deutschland sind der Schutz von Natur und Umwelt, ihre integrative Entwicklung und die Stärkung nachhaltiger Strukturen.
Lernen in einer Biosphären- und Naturpark-Schule bedeutet:
– Natur und Kultur im direkten Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Infoeinrichtungen sowie weiteren außerschulischen Akteuren wie etwa Landwirt*innen, Natur- und Landschaftsführer*innen, Partnern des Biosphärenreservats bzw. des Naturparks zu entdecken und zu erleben,
– ökologische, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge zu verstehen und
– den Kindern das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, ihre Welt im Rahmen ihrer Möglichkeiten eigenverantwortlich zu gestalten.
Die Schulleiterin Andrea Schulze unterzeichnet den Kooperationsvertrag zur Biosphären- und Naturpark-Schule

