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Biber

Biber sind – nach den südamerikanischen Wasserschweinen – die zweitgrößten Nagetiere der Welt. Ein ausgewachsener Biber wird bis zu 130 cm lang und kann 30 Kilo wiegen.

Ihr könnt an kegelförmig abgenagten Baumstümpfen erkennen, dass die Tiere in der Nähe sind. Manchmal fällen sie die Bäume, um deren Blätter zu fressen, und manchmal, um aus den Ästen einen Biberdamm zu bauen. Der Damm wird benutzt, um Bäche und kleine Flüsse anzustauen. Denn die Nager wohnen in einem „Wohnkessel“, dessen Eingang unter der Wasseroberfläche liegt. Hierdurch sind die Biber vor Füchsen, Luchsen, wilden Hunden und anderen Raubtieren geschützt.

Das braune Fell der Nager besteht aus 23.000 Haaren pro Quadratzentimeter und ist damit sehr dicht und warm. Menschen habe nur etwa 600 Haare pro Quadratzentimeter. Damit sich der Pelz der Biber nicht mit Wasser vollsaugt, überziehen die Biber ihr Fell mit einer öligen Schicht. Dadurch können sie sehr lange im kalten Wasser schwimmen. Auch im Luftanhalten sind die Biber wahre Weltmeister, denn bei Gefahr können die Biber bis zu 20 Minuten untertauchen.

Auch wenn ihre langen Vorderzähne anderes vermuten lassen, sind Biber reine Vegetarier. Sie ernähren sich von Wasserpflanzen, Gräsern, Schilf, Kräutern, Knospen, Obst, aber auch von Rinde, die sie mit ihren starken Zähnen abschaben können. Damit die Biber Bäume fällen können, sind ihre Vorderzähne mit Eisen verstärkt. Deshalb sind die Zähne auch orange gefärbt. Ihr Biss ist doppelt so stark wie der eines Menschen.

Um ihren Bau besonders stabil zu machen, arbeiten die Biber auch mit Wasserpflanzen oder Schlamm. Am Ende ist das Zuhause der Biber dann stark und fest wie eine Burg, weshalb man den Bau der Biber auch „Biberburg“ nennt. Hier finden sie nicht nur Schutz, sondern lagern auch ihre Vorräte für den Winter.

Oft wird der Biber auch mit der Nutria, einem anderen Nagetier, verwechselt. Obwohl beide ausgezeichnete Schwimmer sind und sich durch das braune Fell recht ähnlich sehen, kann man die beiden vor allem durch ein Merkmal leicht unterscheiden: Der Biber hat am Ende seines Körpers einen breiten abgeflachten, ledrigen Schwanz, auch „Kelle“ genannt. Die Nutria hat dagegen einen runden Schwanz. Außerdem werden die Biber mehr als doppelt so groß wie die Nutria. Beiden gemeinsam sind ihre jedoch ihre Schwimmhäute, die ihnen helfen, sich im Wasser besser fortzubewegen.

Biber leben sowohl in Nord-Amerika und Europa, als auch in großen Teilen Asiens. An der Elbe gibt es eine eigene Unterart, den Elbebiber. Die Tiere können in freier Wildbahn 10 bis 12 Jahre alt werden, in Gefangenschaft sogar bis zu 19 Jahre. Sie leben dabei immer in der Nähe von Gewässern, das heißt an Flüssen, Bächen und Seen. In der Biberburg wohnen maximal 4 Junge mit ihren Eltern. Nach spätestens 3 Jahren müssen die Jungen die Burg verlassen und sich ihr eigenes Revier suchen, um dort ebenfalls eine Familie zu gründen.

Lange Zeit galten die Biber entlang der Elbe als ausgestorben. Sie waren vor mehr als 200 Jahren eine Delikatesse, auch die Felle der Biber waren sehr beliebt. Einige Tiere lebten aber noch in der Nähe der Stadt Dessau. Von dort haben sie sich seit etwa 1990 wieder elbabwärts ausgebreitet. Ihre Bestände erholen sich langsam. Doch der Biber steht immer noch unter Schutz. Das Jagen oder Beschädigen ihrer Dämme ist also nicht erlaubt.

Biber   Bildrechte: D. Damschen
Biber, © D. Damschen
Biberburg   Bildrechte: D. Damschen
Biberburg
Biberfraßspuren   Bildrechte: D. Damschen
Biberfraßspuren
Biberkelle   Bildrechte: D. Damschen
Biberkelle
Biber - Arten für Kinder   Bildrechte: Steffen Walentowitz
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