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Binnendünen und Moore

Im Biosphärenreservat befinden sich die bedeutendsten Flugsandflächen und Binnendünen in Niedersachsen. Flussbegleitend wurden sie nach der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren aufgeweht. Die größte Ausdehnung erreichen sie im Amt Neuhaus in Bereich des Carrenziener Forstes.

Diese ehemals wandernden "Sandschellen", wurden im 19. Jahrhundert aufgeforstet. Heute sind sie überwiegend mit flechtenreichen Kiefernwäldern bestanden. Offene wandernde Sandflächen sind nur noch kleinflächig vorhanden.

Die Dünen stellen für ihre Bewohner eine besondere Herausforderung dar. Mit den nährstoffarmen, trockenen und zeitweise extrem heißen Standorten kommen nur wenige Pflanzenarten zurecht. Zu ihnen gehören der Frühlingsspark (Spergula morisonii), ein kleines, unscheinbares Pflänzchen, das im Frühjahr schnell zur Samenreife kommt und danach abstirbt. In weiten Bereichen bestimmen wertvolle Sandmagerrasen das Bild. Das Silbergras (Corynephorus canescens) gehört zu den Erstbesiedlern offener Sandflächen. Zwischen seinen blaugrünen, niedrigen Büscheln wachsen, wie auf einer Schnur aufgereiht, die meterlangen Ausläufer der Sandsegge (Carex arenaria). Im Schutz dieser Pflanzen können weitere Arten beispielweise von Moosen und Flechten Fuß fassen.

Die Dünen sind artenreiche Wildbienenlebensräume, die ihre Brutkammern in den Sand graben. Oft sieht man am Grunde der Silbergrasbüschel oder unter Kiefernwurzeln die Fangtrichter von Ameisenlöwen (Myrmeleonidae). Die Heidelerche (Lullula arborea) hat in den sandig-trockenen Dünengebieten ein Hauptvorkommen in Niedersachsen. Auch gefährdete Heuschreckenarten wie die Blauflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), die Westliche Beißschrecke (Platycleis albopunctata) sowie der Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans) sind hier anzutreffen.

Vereinzelt findet man in den Ausblasungsmulden der Dünen moorige Senken und kleinflächige Moore. Sie sind sehr heterogen und werden als naturnahe Durchströmungshochmoore, Übergangs- und Hochmoore beschrieben. Früher wurden sie zur Brennstoffgewinnung kleinflächig ausgetorft. Auf Grund zurückgehender Niederschlagsmengen leiden sie heute zum Teil unter unzureichender Wasserversorgung.

Stixer Wanderdüne   Bildrechte: B. Königstedt

Stixer Wanderdüne

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