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Die Biosphärenreservatsverwaltung beschließt mehrjährige Zusammenarbeit mit Staatsbosbeheer, der niederländischen Forst- und Naturschutzverwaltung

Vom 7. bis 9. Juni stand die Arbeit der Biosphärenreservatsverwaltung ganz im Zeichen des internationalen Fachaustauschs. 12 niederländische Expertinnen und Experten aus den Bereichen Naturschutz und Wasserwirtschaft, Kommunal- und Stiftungsarbeit, informierten sich über aktuelle Entwicklungen im Großschutzgebiet. Höhepunkt des Besuchs war die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Verwaltung des Biosphärenreservats und Staatsbosbeheer.

Die nun offiziell besiegelte Zusammenarbeit geht auf erste Kontakte zwischen den beiden Verwaltungen im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin vor drei Jahren zurück, wo klare Berührungspunkte in der gemeinsamen Arbeit, speziell in Fragen des Interessensausgleichs zwischen den Belangen der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Landwirtschaft sowie der lokalen Bevölkerung im Rahmen des Flussauenmanagements deutlich wurden. Im Zuge von zwei Zusammenkünften, u.a. bei einem Treffen mit Mitgliedern des Beirats des Biosphärenreservats in den Niederlanden, wurden diese bereits intensiv erörtert.

Hintergrund der aktuellen Konsultationen ist die Vorbereitung eines Entwicklungskonzeptes für neue Nationalparke in den Niederlanden, das durch den Einbezug von Fachakteuren aber auch von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, vorangebracht werden soll. Dabei interessierten sich die niederländischen Experten besonders für die Erfahrungen ihrer niedersächsischen Kollegen mit der Partizipation verschiedener Interessensgruppen am Management des Großschutzgebietes.

Die zunächst auf drei Jahre angelegte Vereinbarung wird vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie der Niedersächsischen Staatskanzlei unterstützt. Sie zielt auf einen regelmäßigen Austausch von Mitarbeitern, dem Transfer von Erfahrungen und vor allem auf das Voneinander-Lernen zwischen der Biosphärenreservatsverwaltung und Staatsbosbeheer ab.

Die Inhalte der Vereinbarung ruhen auf vier thematischen Säulen:

Der Fokus wird auf den Erfahrungsaustausch und den Wissenstransfer zu Planung und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen sowie zu Fragen des Flussauenmanagements gelegt.

Darüber hinaus soll die wissenschaftliche Zusammenarbeit vorangebracht werden. Von speziellem Interesse sind dabei

  • Ansätze zum Schutz und zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen,
  • Fragen hinsichtlich der Wiederherstellung und Entwicklung von geschützten Landschaften, insbesondere von Gewässern und Flussauen,
  • das Monitoring der Auswirkungen von Agrarumweltmaßnahmen und Vertragsnaturschutz und
  • die Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld soll die Öffentlichkeitsarbeit sowie der Tourismus sein. Dabei geht es etwa um die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in Planungsvorhaben von Naturschutzprojekten, um den Aufbau von Infozentren für Besucher von Schutzgebieten sowie deren Lenkung durch Naturerlebnistouren. Auch die Bildungsarbeit, die Großschutzgebiete anbieten können, soll ein Austauschthema werden. Letztlich geht es beiden Partnern der Kooperation darum, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern und dabei EU-Mittel aus bestehenden Programmen in Anspruch zu nehmen.

Während ihres Besuches hatten die niederländischen Experten viele Gelegenheiten, sich ein Bild über den aktuellen Stand der Arbeit des Biosphärenreservats und darüber hinaus zu verschaffen. Im Rahmen von zahlreichen, auch direkt im Gelände geführten Gesprächen diskutierten sie mit Fachleuten Probleme des Flussauenmanagements, der Regionalentwicklung sowie Fragen der länderübergreifenden Zusammenarbeit, der Bildung und Erholungsplanung. Im Rahmen der Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Stork-Foundation in Preten erhielten sie unter Beisein des Niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel einen guten Einblick in die Arbeit der Stiftung. Nach einer informationsreichen Fahrt auf dem Solarfloß verabschiedeten sich die Niederländer am 9. März in Neu Darchau von ihren deutschen Gastgebern – voller neuer Erkenntnisse und mit Vorfreude auf einen Gegenbesuch im Jahr 2018.
Prof. Dr. J. Prüter und IR S. Thijsen (Staatsbosbeheer) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung im Beisein von J. Meyer, dem Bürgermeister der Samtgemeinde Elbtalaue.   Bildrechte: © A. Schmidt, EJZ

Prof. Dr. J. Prüter und IR S. Thijsen (Staatsbosbeheer) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung im Beisein von J. Meyer, dem Bürgermeister der Samtgemeinde Elbtalaue. © A. Schmidt, EJZ

Die Verantwortlichen der Biosphärenreservatsverwaltung mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden.   Bildrechte: BRV Nds. Elbtalaue

Die Verantwortlichen der Biosphärenreservatsverwaltung mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden. © BRV Nds. Elbtalaue

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Franz Höchtl

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