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Siedlungsstrukturen

Ausgrabungen belegen eine frühe germanische und slawische Besiedlung der Elbtalaue am Weinberg bei Hitzacker und im Umfeld des Höhbeck bei Meetschow, Pevestorf, Restorf und Vietze. Im Amt Neuhaus östlich der Elbe gibt es Funde bei Zeetze, Haar, Tripkau und Stixe.
Sie sind auf über 3.000 Jahre in die Jungsteinzeit und Bronzezeit zurückzudatieren.

Zu den alten Siedlungsformen in der Elbtalaue gehören unterschiedlich erhaltene, alte Wehranlagen, Burgen und Burgwälle. In Hitzacker ist von der slawischen Burg auf dem Weinberg aus dem 7. Jahrhundert nichts mehr vorhanden. Sie zerfiel ab 1500, ihre heute sichtbaren Grundmauern wurden rekonstruiert.
Von der Schwedenschanze am Höhbeck und der Vietzer Schanze sind Reste der Wallanlagen sichtbar. Sie wurde um 800 erbaut und wird Karl dem Großen zugeschrieben.
Auf Burgen aus dem 13. und 14. Jahrhundert bei Kaarßen, Zeetze und Wehningen gibt es nur Hinweise aus dem Schrifttum. Von der Wasserburg in Neuhaus, die 1355 erbaut wurde, blieb der Burgwall bestehen.

Erhalten geblieben sind bis heute die historischen dörflichen Siedlungsstrukturen.
Eine Besonderheit sind die Marschhufendörfer. Ihre zeilenförmige Anordnung, bei der die gesamte Landausstattung an die Hofstellen angeschlossen ist, ist besonders gut in Radegast und Brackede, gelegen in der Lüneburger Elbmarsch, erkennbar. Kapern und Holtorf in der Gartower Elbmarsch sind ebenfalls typische Marschhufendörfer.

Die im Wendland häufig anzutreffenden Rundlingsdörfer sind durch eine hufeisenförmige Anordnung der Hofstellen um einen Platz gekennzeichnet, wobei die Haupthäuser mit der Giebelseite zum Dorfinnern zeigen. In verschiedenen Varianten findet man sie auch im Biosphärenreservat vor. Ihr Ursprung geht auf die Besiedlung durch die Wenden im 12. Jahrhundert zurück.

Auf natürlichen Anhöhen wurden Wurtendörfer errichtet. Hierzu gehören die Dörfer Penkefitz, Wussegel, Grabau und Nienwedel in der Dannenberger Elbmarsch. Hier richtet sich die Bebauung oft nach den örtlichen Gegebenheiten, zum Teil haben die Dörfer Rundlingsstrukturen. Die Häuser von Neu Bleckede dagegen wurden auf einzelnen, aufgeschütteten Wurten in der Niederung errichtet.

Viele der ursprünglichen Gebäude sind im Stil der Niederdeutschen Hallenhäuser errichtet. Es handelt sich um eindrucksvolle Fachwerkbauten in Zwei-, Drei- und Vierständerbauweise, die zum Teil aus dem 17. Jahrhundert stammen. Diese Gebäude vereinigten alle Funktionen eines landwirtschaftlichen Betriebes unter einem Dach.

Burgwall Neuhaus  

Von der Wasserburg in Neuhaus, die 1355 erbaut wurde, blieb der Burgwall erhalten.

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