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Landschaft lesen – historische Kulturlandschaften entdecken

Das Bildungszentrum Jagschloss Göhrde bot am ersten Märzwochenende 2007 den passenden Rahmen für ein Seminar zum Entdecken historischer Landschaften. Das zweitägige Seminar mit Exkursion wurde vom Heimatkundlichen Arbeitskreis Lüchow-Dannenberg (HALD), der Biosphärenreservatsverwaltung und dem Niedersächsischen Heimatbund e.V. (NHB) durchgeführt.

Der reiche inhaltliche Bogen spannte sich von den naturräumlichen Grundlagen im Wendland und im Biosphärenreservat bis zu aktuellen Tendenzen der Landschaftsentwicklung. Die noch heute sichtbaren Spuren vom Leben und Arbeiten der Menschen vergangener Generationen waren der Schwerpunkt des mit etwa 50 überwiegend aus der Region stammenden Teilnehmern besuchten Seminars. Verkoppelungen und Gemeinheitsteilungen des 19. Jahrhunderts bedeuteten den gravierendsten Eingriff in die Landschaft, gravierender noch als die Flurbereinigungen und Entwässerungen des 20. Jahrhunderts.

Der besondere Charakter des Biosphärenreservats sei durch das Zusammenspiel von natürlichen Prozessen und vielfältige Nutzung der Landschaft bedingt, betonte der Leiter des Biosphärenreservats, Dr. Johannes Prüter, dessen gewachsene Arten- und Biotopvielfalt es durch eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu erhalten gelte.

Im weiteren Verlauf des Workshops erläuterte Edgar Katte aus Hamburg seine Methode zum Aufspüren alter Wüstungen, die während einer Exkursion auch gleich nachvollzogen werden konnten. Kein Teilnehmer ging ohne eine Tonscherbe aus slawischer Zeit vom Sieleitz bei Pommoißel zurück in den Bus. Der Sieleitz birgt Funde von sächsischen / frühdeutschen Siedlungen aus dem 8./9. Jahrhundert. Der Bus führte die Interessierten auf der Rücktour vorbei an Flusswurten, Altdeichen und Schälchenteichen.

Jürgen Kruse von der Initiative Heckenschutz stellte wertvolle alte Hecken vor, zeigte aber auch den achtlosen Umgang mit diesem bedeutenden ökologischen Lebensraum. Gerade Hecken zeugen von der engen Verzahnung von traditioneller menschlicher Nutzung und Gedeihen der vielfältigen Natur der Niedersächsischen Elbtalaue.

Spurensuche bei Pommoißel Bildrechte: Biosphärenreservat

Slawische Tonscherben zeugen von der historischen Nutzung.

Artikel-Informationen

Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue
Am Markt 1
29456 Hitzacker
Tel: 05862 - 96 73 12
Fax: 05862 - 96 72 20

www.elbtalaue.niedersachsen.de

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