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Menschen mit Jobs an der Elbe können von einander lernen

Das Alte Zollhaus Hitzacker hatte im März zum diesjährigen 13. Heimatkundlichen Tag ins Café Dierks zusammen mit dem Biosphärenreservat Elbtalaue und dem Dorfverein Bitter eingeladen. Die Veranstalter waren erstaunt welchen hohen Zuspruch diese erste gemeinsame Tagung hervorrief, der große Saal war weitgehend besetzt.

"Die Menschen die hier seit Jahrhunderten leben und arbeiten, haben sich auf vielfältige Weise mit der Elbe verbunden, von einander hören und zuhören , das wollen wir an diesem Tag", so begrüßte der 1. Vorsitzende des Museumsverein Dr. Karl-Heinz Jastram die Gäste. Dieser Gedanke zog sich durch alle Beiträge.

Klaus Lehmann vom Alten Zollhaus stellte zwei Häuser und den Butt am Marktplatz in den Mittelpunkt, die von Menschen berichten, die maßgeblich an und auf der Elbe wirkten. Franz Jahnke, ihm gehörte das Haus am Markt, heute mit Buchhandlung, verdiente sich um die Jahrhundertwende als "ADAC auf der Elbe" eine "goldene Nase": Er hob gesunkene Schiffe oder befreite die Elbe von Treibholz.

Ehrenamtlich und mit Begeisterung berichtete Forstwirt Hans-Jürgen Kelm für Waldökologie und Waldnaturschutz im Forstamt Göhrde zuständig, von seinen Vogelbeobachtungen und ging ganz aktuell auf die Veränderungen durch die Witterung in diesem Jahr bei der Vogelwelt ein.

Voneinander Lernen stand ebenso im Mittelpunkt des Beitrages von Anne Spiegel, Pressesprecherin bei der Verwaltung des Bisosphärenreservat in Hitzacker. Wenn auch Typen wie der Rocky-Mountain Harry, ein legendärer US-Ranger, ja selbst hauptberufliche Ranger an der Elbe hier noch fehlen, so gibt es demnächst die ersten "Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer" in der Region, ausgebildet in einem Netzwerk unterschiedlicher Institutionen. Denn auch hier steht der Moment des voneinander lernen im Mittelpunkt.

Für Eckard Krügers Beitrag als Landschaftsplaner an der Elbe heißt es immer wieder Mensch und Natur miteinander zu verbinden: Mit dem Fluss leben und auf die Antworten des Flusses hören.

Ganz hautnah konnte Heinrich Rücker daran erinnern: An die Hochwasserzeiten und die Jugendjahre auf Bitterwerder. Sein Elternhaus stand mit einer Gastwirtschaft die 1974 von DDR-Grenztruppen niedergerissen wurde auf der Wurt in der Elbe vor Hitzacker. Die Anlage war so gebaut, dass normale Hochwasser den Häusern nichts anhaben konnten.

Wie sehr die Elbe sich "verändert" zeigte Dieter Schünemann vom Museum. Er erläuterte mit einer Bilderfolge eine der wöchentlichen Ausfahrten mit dem Vermessungsschiff "Bitter" und einem Besuch auf dem Bagger "Ägir". Mit ihm werden die "Spitzen" der Unterwassersandbänke genommen, wenn die Elbe nur noch wenig Wasser führt und selbst die "kleine" Schifffahrt, für den Tourismus ausgebremst wird.

Von Chinas Stahlhunger und den Folgen für Hitzacker, berichtete Helmut Wolf bei einem Gang zwischen den Baustellen Siel und Pumpstation. Ruht die eine wegen Hochwasser, nehmen die Arbeiten an der Marschtorbrücke Gestalt an. Nur die Lieferfristen für alles, was mit Stahl zu tun hat, schieben sich hinaus.

"Ein Tag des einander Zuhörens" so fasste Museumsleiter Klaus Lehmann den Tag zusammen, der sich fortsetzen ließe, denn noch mehr Menschen arbeiten und leben mit und von der Elbe.

13. Heimatkundlicher Tag in Hitzacker Bildrechte: Biosphärenreservat

Dr. Johannes Prüter vom Biosphärenreservat und Klaus Lehmann vom Alten Zollhaus bei der Begrüßung

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Anne Spiegel

Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue
Am Markt 1
29456 Hitzacker
Tel: 05862 - 96 73 12
Fax: 05862 - 96 72 20

www.elbtalaue.niedersachsen.de

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